Immer wieder werden wir in der Projektleitung der Initiative „Stadt des Miteinanders“ in Tulln an der Donau gefragt, was das Geheimnis sei, dass uns so erfolgreich macht. Einen wesentlichen Anteil daran hat die Orientierung an Prinzipien. Die wichtigsten werden von nun an in einer Serie von Blogartikeln besprochen.
Drei Jahre ist es nun her, dass der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk die Initiative „Stadt des Miteinanders“ ins Leben rief. Zwar wusste zu Beginn niemand so recht, wie das funktionieren könnte. Gemeinsam haben wir aber Schritt für Schritt gelernt und es sind viele Initiativen, Aktivitäten und auch Feste entstanden. Das Spektrum reicht von der Ehrung von Bürgern, die sich um das Miteinander in der Stadt bemühen, über Grätzelfeste, gemeinsame Spaziergänge zu einem englischsprachigen Bücherclub, der Kooperation der Religionsgemeinschaften bis hin zu gerade entstehenden Initiativen, wie einem generationenübergreifenden Programm oder einem Nachbarschaftsprojekt mit Sprechstunden.
Es gab keinen Masterplan
Nichts von alldem war von vorne herein geplant. Das meiste wuchs aus Ideen von Bürgern, die Fragen stellten oder Ideen vorstellten. Das Wachstum der „Stadt des Miteinanders“ entwickelte sich organisch im Miteinander. In der Projektleitung haben wir vor allem darauf zu achten, dass alle Initiativen und Projekte unserer Initiative das Miteinander in der Stadt fördern.
Bei uns fühlt man sich wohl
Seit einiger Zeit erhalten wir zunehmend Rückmeldungen von außerhalb. So sagte beispielsweise eine Wienerin: „Ich weiß nicht, woran das liegt, aber immer wenn ich zu Euch komme, fühle ich mich aufgenommen“. Junge Mütter kommen mit ihren kleinen Kindern aus dem weiten Umkreis, weil „es hier so angenehm ist und die Spielmöglichkeiten für die Kinder so gut sind“. Allgemein wird die Freundlichkeit der Tullnerinnen und Tullner bewundert. Das stellen Gäste immer wieder erstaunt fest.
Die Neugier an uns wächst
Es melden sich auch Vertreter von Regionen und Städten. Sie alle sind brennend daran interessiert, was wir hier in Tulln machen und wie das geht. Darunter auch zunehmend Fragen, die uns aus Deutschland und aus der Schweiz erreichen.
Sie alle fragen: „Wie macht ihr das in Tulln?“
Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort. Denn es gab zu Beginn keinen genialen Masterplan. Es gab auch kein definiertes Ziel. Es war eher der Traum, der uns lenkte. Der Traum eines besseren und nachbarschaftlichen Miteinanders in einer Stadt, in der man miteinander lebt, voneinander lernt und gemeinsam ein lebenswertes Klima gestaltet.
Prinzipien sind die Leitplanken auf unserem Weg
Nach und nach, Schritt für Schritt ging es vorwärts. Auf diesem Weg hat sich herausgestellt, dass eines der wesentlichen Geheimnisse des Erfolges einer solchen Initiative darin liegt, gemeinsamen Prinzipien zu folgen. Diese Prinzipien haben sich in der gemeinsamen Arbeit schrittweise entwickelt. Sie bilden die Grundlage des Handelns in der Tullner „Stadt des Miteinanders“.
In unregelmäßiger Reihenfolge möchte ich an dieser Stelle diese Prinzipien aufgreifen und erläutern. Beginnend mit jenem Begriff, der bereits im Titel steht, dem Miteinander.